Hier möchte ich die Entstehungsgeschichte des wohl schönsten Moduls, welches ich je gebaut habe, schildern.(subjektive Meinung des Autors)

Da ich nichts schlimmer finde als zu kleine Radien, versuche ich stets enge Kurven zu verstecken. So auch bei diesem Modell. Modulgröße 80x80cm und für die Ein und Ausfahrt nochmal ein Modul mit dem Maß von 40x40cm. Also wurde in ausreichender Höhe ein Deckel über der Kehrschleife aufgebaut. Ausreichend heisst in diesem Fall, das man im Falle eines Zugunglücks mit der Hand dazwischen kommt um die Trümmer unter der Platte zu entfernen.

Da der Ort mit dem Dom höher liegt als die übrigen Module, modellierte ich bei der Einfahrt in die Kehre, ein paar Felsen, um schnell an Höhe zu gewinnen. Das Material der Felsen ist Poreen. Dieser Schaumstoff eignet sich hervorragend, durch die raue Oberfläche, für die Nachbildung von Gebirge. Ein Staubsauger sollte aber immer in der Nähe sein. Denn das Material breitet sich sehr schnell im ganzen Zimmer aus.   

Nachdem alles gereinigt wurde habe ich den gesamten  Berg mit grauer Farbe angemalt. An den Stellen wo später Büsche oder Gras wachsen soll habe ich den Untergrund braun angemalt. Die Felsen wurden vor dem Begrünen mit weißer Farbe graniert. Also mit einem fast trockenem Pinsel eingestrichen, sodass nur sehr wenig Farbe an den hervorstehenden Kanten haften blieb. Diese Technik verleiht der Struktur des Felsens eine hohe Tiefenwirkung. Leider auf meinen Bildern nicht gut zu erkennen.

Der Dom selber wurde jetzt noch einmal um 2cm angehoben, mittels einer weiteren Styrodurplatte. Für Hochzeitskutschen oder sonstige Fahrzeuge wurde eine Auf- und Abfahrt vor dem Eingang errichtet. Bei sämtlichen Stützmauern, den Hersteller hab ich vergessen, wurde vor dem Einbau, mittels Wischtechnik die Fugen und das Gestein farblich behandelt. So sehen sie etwas älter und natürlicher aus. Auf dem Vorplatz wollte ich jetzt nicht einfach nur eine Kopfsteinpflasterplatte kleben, sondern er sollte doch schon etwas "besonders" aussehen. Und so wählte ich dieses Muster.(siehe Bild oben) Es macht zwar mehr Arbeit aber sieht um Längen besser aus. 

Auf der Rückseite der Kirche sollte ein Park entstehen, wo sich die Bewohner meines kleinen Ortes erholen können. Die ganze Fläche wurde wieder mit brauner Farbe bestrichen. Anschliessend wurde das Grünzeug eingepflanzt und die Wege wurden angelegt.. 

Zahlreiche Bäume und Büsche werden das Grau des Platzes und der Strassen noch aufhübschen. Das Kopfsteinpflaster ist aus dem Hause Faller und lässt sich hervorragend mit dem Cutter schneiden.

Den Zaun habe ich aus kleinen Holzkugeln gebastelt. Gleisnägel die durch eine Bohrung in der Kugel gesteckt wurden, stach ich in das Mauerwerk. Als Handlauf verwendete ich Blumenbindedraht. Diesen klebte ich mit Sekundenkleber auf die Nägelköpfe. Mit etwas Betonfarbe malte ich zuvor die Kugeln an. 

Ein Brunnen der auf dem Vorplatz integriert wurde, lies wahre Freudentaumel unter der Bevölkerung ausbrechen. Es ist ein HO Brunnen und damit er nicht allzu wuchtig aussieht, habe ich ihn in das Pflaster eingelassen.  

 Ist das nicht wunderschön hier? Meine Preiserlein konnten die Eröffnung kaum abwarten

Erste Jogger wurden auch schon gesichtet. Aus einer dünnen Schaumstoffmatte schnitt ich schmale Streifen und färbte sie grün. Nach dem Trocknen klebte ich sie auf die Rasenfläche. Man könne meinen dort wächst eine Buchsbaumhecke. 

Ich bin der Meinung auch dieses Thema gehört auf eine Eisenbahnanlage. Wer eine Kirche auf seine Anlage baut sollte auch an einen Friedhof denken. Von Noch gibt es ein paar nette Dinge. Einen Abfallkorb aus Alugitter für die Grünabfälle hab ich auch aufgestellt.

Auch der Friedhof wird in zwei Ebenen entstehen, mit kleinen und großen Gräbern.

Der kleine Zierbaum entstand aus einer 13mm im Durchmesser, großen Holzkugel. Die Kugel wurde mit Holzleim eingeschmiert und anschliessend wurde sie mit Woodlandstreu paniert. Dann auf einen Zahnstocher aufgespiesst und eingepflanzt.

 Für die Fußwege rund um die alten Häuser drehte ich eine Platte von dem Fallerkopfsteinpflaster um und ritzte mit einem Bleistift den Belag in die Platten. In diesem Fall nennt man das glaube ich, Polygonalverband. Nachdem die Platten gelegt waren, wurde die ganze Fläche im Ockerfabton angemalt. Nach dem Abtrocknen mit sehr dünner grauer Farbe erneut eingestrichen und gleich wieder abgewischt. So wurden die Gehwegplatten leicht gräulich und die Fugen blieben grau. 

Die Strassenbeleuchtung und einige Verkehrszeichen wurden aufgestellt. Hier und da fand ein Busch noch seinen Platz. Ein paar Figuren und einige Autos werden auch dieses Modul zum Schluss beleben. 

Das Foto ist leider etwas zu hell geworden. Aber mir gefällt es trotzdem.

Noch ein Wort zu dem Siegtaldom. Ein wunderschönes Modell, nur warum ist in dem Bausatz keine bunte Bleiverglasung beigelegt worden? So bat ich meine Frau bunte Fensterbilder für Kirchen auszudrucken. Diese klebte ich dann in die Fenster des Domes. Blöder Fehler. Bei weiteren Nachforschungen stellte sich heraus das der Dom keine bunten Fenster hat.

Entweder hat die Marktfrau das Schild falsch herum aufgestellt oder es ist falsch beklebt worden. Letzteres kann ich mir aber nicht vorstellen. 

Was ist schon ein Marktplatz ohne einen Markt.

Fertig. Ca. 2 Monate habe ich, nach dem Feierabend und am Wochenende, an dem Modul gearbeitet.

Und stolz steht der Pfarrer vor seiner Kirche, auch wenn sie bunten Fenster hat.